Auge – Glaukom oder grüner Star

Der Name kommt, wie so häufig, aus dem Griechischen «glaucos heisst meergrün». (Die Iris der Betroffenen erscheint bläulich grau.) Es ist ein unbedingt zu behandelndes Leiden, alle Glaukom Typen führen unbehandelt zu «Gesichtsfeldausfällen» und letztendlich kann die Erkrankung zu einer Erblindung führen! Es werden hauptsächlich zwei Formen unterschieden: das primäre (eine eigenständige Augenerkrankung) und das sekundäre (als Folge einer bestehenden Augenerkrankung, einer allgemeinen Erkrankung, oder Ähnlichem).
Medizinisch liegt ein Missverhältnis zwischen einem erhöhten Augeninnendruck (der Augenarzt misst denselben) und dem Perfusionsdruck der Papille (arterieller Druck) vor. Das heisst, dass dieser Druck die Blutversorgung des Sehnervs einschränkt und letztendlich so schädigt, dass das Sehvermögen vermindert wird.
Der normale Augeninnendruck liegt zwischen 10 und 21 mm Hg, Werte zwischen 22 und 26 mm Hg sind Glaukom verdächtig. Wie beim Blutdruck beobachtet man auch hier Schwankungen. Bei den meisten Menschen ist der Augeninnendruck am morgen am höchsten. Auch im Alter nimmt er zu, oder auch bei körperlicher Belastung. Bei starkem Husten, Niessen, Pressen oder auch beim Spielen von Blasinstrumenten sieht man sogenannte Spitzen. Bei Menschen mit einem niedrigen Blutdruck kann ein Glaukom auch schon bei normalem Augeninnendruck entstehen. Der Augenarzt fragt Sie daher nach ihrem Blutdruck.
Natürlich kennt man auch bei dieser Problematik bestimmte Risikofaktoren (einige sind hier aufgeführt).

  • Rauchen vermindert die Durchblutung (nicht nur in der Peripherie wie bei den Händen und Füssen).
  • Übermässiger Alkoholgenuss erhöht die Kammerwasserproduktion.
  • Genetische Komponente: erkrankte Verwandte 1. Grades erhöhen die Wahrscheinlichkeit an diesem Leiden zu erkranken.
  • Höheres Lebensalter
  • Erkrankungen wie schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes
  • Starke Kurzsichtigkeit
    Die Behandlung erfolgt medikamentös über das Einträufeln von Augentropfen (wichtig ist natürlich auch hier die Regelmässigkeit der Anwendung!) oder in besonderen, seltenen Fällen über einen operativen Eingriff.
    Ein Sonderfall ist das akute Glaukom oder anders formuliert der Glaukom Anfall: er ist meist nur einseitig und erkennbar an folgenden typischen Symptomen wie:
  • ein einseitig rotes Auge,
  • ein harter Augapfel bei leichtem Druck auf das geschlossene Auge
  • eine nicht reagierende, mittelweite Pupille,
  • Augenschmerzen und Sehstörungen.
    Oft kommen starke einseitige Kopfschmerzen Übelkeit und Erbrechen dazu. Leider können diese Beschwerden mit einem Migräneanfall verwechselt werden. Ein akutes Glaukom ist ein Notfall und gehört sofort in augenärztliche Behandlung!

Daraus ergibt sich als Empfehlung für uns alle:
Eine regelmässige Augeninnendruckmessung ab dem 40. Altersjahr!
Die Erkrankung kommt nämlich so schleichend, dass eine Erkennung oft erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium von den Patienten selbst bemerkt werden. Leider gibt es kaum Symptome, die eindeutig wären. Deshalb ist die Vorsorge so wichtig.

Bleiben Sie gesund
Ihr Team der Vinzenz Apotheke